intelliAd Blog

Zurück zum Blog

admin

intelliAd Sonstiges

Der gläserne Surfer? Wege zum datenschutzkonformen Webtracking

©-Sergiy-Serdyuk-Fotolia.com

Sorge um Datenmissbrauch im Internet wächst

Der Begriff des gläsernen Surfers ist in Zeiten von Datenschutzskandalen in aller Munde. Was bisher nur schwer begreiflich schien, die totale Internetüberwachung, rückt durch Enthüllungen von Edward Snowden in den Bereich des denkbar Möglichen. Skandale um PRISM, Tempora und XKeyScore heizen die politische und gesellschaftliche Stimmung auf. Wenig verwunderlich scheint in diesem Zusammenhang, dass die Angst vor Datenbetrug und Missbrauch von persönlichen Daten zunehmend in den Fokus der Internetnutzer rückt. Einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag von T-Systems im Juni 2013 zum Sicherheitsempfinden der Bevölkerung kommt zu dem Ergebnis, dass mehr als 70 Prozent der Befragten Sorgen bezüglich Datenbetrug im Internet  und um den Missbrauch persönlicher Daten durch Unternehmen äußern.

Es scheint, als falle die diffuse Grundstimmung der Angst der Internetnutzer nicht zufällig mit den zunehmenden Datenschutz-Bestrebungen der Browserherstellern zusammen. Die Umsetzung von Do-Not-Track Maßnahmen bis hin zum generellen Verbot von 3rd-Party-Cookies wird diskutiert. Ob die geplanten Maßnahmen der Browserhersteller zielführend sind und darüber hinaus die Interessen der Online-Werbewirtschaft mit denen der betroffenen Nutzer vereinbaren können, bleibt offen.

Versäumen Sie nicht, durch geeignete Maßnahmen diesen Entwicklungen ein Gegengewicht zu setzen. Transparenz im Umgang mit personenbezogenen Daten in der Datenschutzerklärung Ihrer Homepage und der rechtskonforme Einsatz von Webtracking-Tools sollte für Sie als Online-Werbetreibender selbstverständlich sein. Letztlich profitieren Nutzer und Sie gleichermaßen von einem rechtskonformen und transparenten Einsatz von Trackingtools!

©-maxkabakov-Fotolia.com

©-maxkabakov-Fotolia.com

Checkliste zum rechtskonformen Einsatz von Trackingtools:

1.    Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung (ADV) abschließen
Stellen Sie sicher, dass Sie eine ADV mit Ihrem Webtrackinganbieter abgeschlossen haben. Vordergründig mag eine ADV nicht notwendig erscheinen, da eine ADV bekanntlich nur beim Verarbeiten personenbezogener Daten zum Zug kommt. Dennoch hat sich das Vorgehen im Hinblick auf Beschlüsse des Düsseldorfer Kreises und des Vorgehens der Aufsichtsbehörden bewährt.

2.    Opt-Out-Funktion anbieten
Nach §15 TMG sollten Sie Ihren Webseitenbesuchern das Recht zusprechen, der Datenspeicherung Ihrer (anonymisiert erfassten) Besucherdaten auch für die Zukunft zu widersprechen. Ihr Trackinganbieter sollte eine Opt-Out-Funktion anbieten können, die in der Datenschutzerklärung Ihrer Website platziert werden kann.

3.    Daten mit Personenbezug vermeiden
Fordern Sie von Ihrem Webtracking-Dienstleister geeignete Pseudonymisierungs- und Anonymisierungsfunktionen. Nach Vorgabe des § 15 Abs. 3 TMG sollten beispielsweise IP-Adressen beim Einsatz von Webtracking Tools anonymisiert werden. Dies kann z.B. durch eine automatische Kürzung der IP-Adresse erfolgen. Somit wird ein Rückschluss auf die ursprüngliche IP-Adresse verhindert. Weiterhin sollten Nutzungsprofile nur unter Verwendungen von Pseudonymen erstellt werden. Dies ist gegeben, wenn eine User-ID beispielsweise durch einen Zufallswert ersetzt wird. Erst auf dieser Datenbasis sind statistische Auswertungen von Trackingdaten rechtskonform zulässig.

4.    Datenschutzerklärung anpassen
Haben Sie entsprechende Hinweise auf eingesetzte Trackingtools in der Datenschutzerklärung Ihrer Homepage? Enthalten diese idealerweise einen Link zu Opt-Out-Funktionen der Trackinganbieter? Ihre Datenschutzerklärung sollte nach Maßgabe des § 13 Abs. 1 TMG angepasst werden.

Weitere Informationen und Hinweise finden Sie in den nachfolgenden Quellen. Unser Datenschutzbeauftragter Michael Schunke wird darüber hinaus bei den intelliAd Expert Days im Oktober im Rahmen eines Vortrags Einblicke in alle datenschutzrechtlich relevanten Diskussionen geben.

Quellen:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Ueberwachungsskandal-Von-PRISM-Tempora-XKeyScore-und-dem-Supergrundrecht-was-bisher-geschah-1931179.html
http://www.datenschutz-praxis.de/fachwissen/fachnews/angst-vor-datenmissbrauch-nimmt-zu/view
http://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs11623-010-0211-3.pdf#page-1

Top